Als Praktikantin ins fremde Indien

Pauline’s Praktikumsbericht

Auf der Suche nach einem Praktikum für mein Studium stieß ich durch puren Zufall und den Googleeintrag „Nachhaltigkeit Praktikum“ auf die Seite von BASIS Reisen. Keine drei Monate später stieg ich ins Flugzeug um mich auf den Weg nach Südindien zu machen.
Ich, Pauline (23), bin gerade in den letzten Zügen meines Bachelorstudiums für Technischen Umweltschutz in Berlin und habe die letzten drei Monate das Leben hier kennengelernt, neue Bekanntschaften und Freundschaften geschlossen, die tropische Landschaft entdeckt und mir ein Bild von Indiens Umweltproblemen gemacht.
Gemeinsam mit Mathew habe ich viel im Bereich der ökologischen Landwirtschaft gearbeitet und wir haben uns gemeinsam einigen Projekten gewidmet. Durch neue Ideen sollen die Erträge erhöht und auf biologischen Anbau aufmerksam gemacht werden, welcher in Indien leider viel zu kurz kommt.
Ein spontaner Verkauf von Bohnen an die Dorfbevölkerung hat gezeigt: die Leute kaufen biologisches Gemüse, auch für höhere und dafür angemessenere Preise für die Bauern.
Ein guter Anfang oder?
Nach dem Motto „aus alt mach neu“ wurden verschiedene Konstruktionen für das Gewächshaus mit Tröpfchenbewässerung gestaltet. Dazu gehört Upcycling mit Plastikflaschen und eine Pyramide aus alten PVC Rohren. Das erste Mal haben wir Njavara, eine uralte, medizinische Reissorte angebaut, die vor allem im ayurvedischen Bereich stark genutzt wird. Man sagt ihr nach, dass sie unter anderem eine positive Wirkung auf die Blutzirkulation und somit das Kreislaufsystem hat.
Im Gewächshaus gab es durch einen Bau in die Höhe immer mehr Platz für neue Pflanzen. Unter anderem Chili im Auftrag des Landwirtschaftsamtes und mehrere Gemüsesorten, wie Bitterkürbis, Okra, roter Spinat, Schlangengurken usw.
Die Samen wurden nach alter Bauernweisheit über Nacht in Wasser gelegt, daraufhin in einem Teil einer Bananenrinde vorgekeimt und erst dann in Aufzuchtschalen gepflanzt.
Es gab immer eine Menge zu tun und so schnupperte ich ebenso in andere Bereiche hinein: das Dekorieren des neuen BASIS Mountain nahe Kumily, neue Kreationen für die Näherei, Küchenaktivitäten und Organisation der Ausflüge mit Gästen, sowie deren Begleitung. Zusätzlich ergab sich die Möglichkeit an der Mahatma Gandhi University im Bereich Waterwastemanagement das Labor kennenzulernen und Proben der Kläranlage vom BASIS zu analysieren.

Was mir nach dieser Zeit noch viel mehr am Herzen liegt, ist das Thema Umweltschutz. Ich glaube man braucht nicht lange um zu merken: in Indien ist viel zu tun! Die Problematik selbst zu sehen und hautnah mitzuerleben, bringt neben erster Überforderung eine Motivation etwas zu tun, welche hoffentlich noch viele weitere Menschen haben werden.

Jetzt, wo ich mein Praktikum Revue passieren lasse, könnte ich stundenlang über Indien erzählen. Indisches Dorfleben, Großstädte, ein traumhafter Strand und die Ruhe in den Bergen nahe Kumily.
Leela und Mathew zeigten mir viele verschiedene Facetten ihres Landes und auch Theresa und Christoph, die immer mal wieder im Hause waren, brachten mir Indien in verschiedenen Weisen näher.
So feierten wir gemeinsam Onam, fuhren auf den Backwaters, ich bekam Sprachunterricht in Malayalam, wurde in einen Sari gewickelt und vieles mehr.

Ebenso mit den Mitarbeitern gab es viel gemeinsame Zeit und Gelächter bei Sprachschwierigkeiten – vor allem mit dem lieben Pradeep, der mich sogar einmal mit auf eine Hinduhochzeit genommen hat. Das friedliche Zusammenleben der verschiedenen Kulturen und Religionen ist etwas ganz besonderes und die Herzlichkeit in Indien hat so etwas Echtes in sich, dass ich mich hier nur wohl fühlen konnte!

Best of – meine 5 Highlights!

  • Yoga in der Früh
  • Die Variationen an leckeren Chutneys
  • Gemeinsames Singen
  • Kennenlernen des Hinduismus mit vielen Tempelbesuchen
  • Chilli! Chilli! Chilli!

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