Beachday!

Der nächste Ausflug steht bevor. Es geht zum Strand! Im vollbesetzten Bus fahren wir etwas über eine Stunde immer weiter Richtung Westen. Soweit bis es nicht mehr geht.

Ich bin in meiner eigenen Welt gefangen und probiere alles gespannt aufzunehmen. Die vielen Dörfer an denen wir vorbeifahren, wobei man niemals wirklich weiß wo diese anfangen und aufhören. Alles geht ineinander über und plötzlich öffnet sich die Sicht dann doch und man fährt vorbei an von Palmen umrandeten Feldern, Seen, Tümpel und  im Wasser aufgespannte Fischernetze.

Raju, unser Fahrer, ist geübt im Ausweichen von entgegenkommenden Fahrzeugen und dem gleichzeitigen Überholen von Roller-/Motorrad-/Rikschafahrern. So manches mal muss ich über diese Fahrweise in mich hineingrinsen, verwundert über diese Selbstverständlichkeit des Fahrstils. Aber hier ist es das ja auch. Ein wenig Abenteuerlust gehört auf den Straßen Indiens wohl dazu. Straßenverkehrsregeln, wie wir sie kennen müssen bitte vollständig über Bord geworfen werden.

Wir erreichen den zehn Jahre alten Strand-Wohnsitz der Moozhiyils. Das zweistöckige Haus bietet im Erdgeschoss Umziehmöglichkeiten und Sanitäreinrichtungen, sowie im Obergeschoss einen großräumigen Essenssaal mit atemberaubenden Postkartenblick durch die riesige Fensterwand auf das dahinterliegende Arabische Meer.

Hängematten sind über das ganze Grundstück verteilt aufgespannt und laden zum Entspannen und vor sich hindösen unter Palmen ein.

Nur eine Sanddüne trennt das Anwesen vom Strand und ermöglicht so einen direkten Strandzugang. Die badewütigen unter uns machen sich diesen Vorteil gleich zunutze und stürzen sich in das lauwarme, und heute ungewöhnlich aufgewühlte, Wasser.

Ich breite gemütlich mein Strandhandtuch aus, schließe die Augen, spüre die Wärme und den angenehmen Wind auf der Haut und komme nach den ersten aufregenden Tagen das erste mal so richtig zur Ruhe. Ein schönes Gefühl, welches mich tief aufatmen lässt!

Ein weiterer Höhepunkt ist das Mittagessen, welches von der Nachbarsfamilie liebevoll zubereitet wird und Schüssel für Schüssel über die grundstückstrennende Mauer gereicht wird. Ein Anblick den man auch nicht jede Tage bekommt und gleichzeitig so sympathisch ist.

In Indien weiß man sich immer auszuhelfen. Das kann ich nach der Rückfahrt vom Strand  nur bestätigen. Da wir einen zusätzlichen Gast, welcher am Beach House übernachtet hat, wieder mit zurück nehmen, gibt es nicht genügend Sitzplätze. Eigentlich. Wie sich herausstellt kann man auch aus einer mit Handtüchern gefüllten Plastiktüte einen provisorischen Sitz entwerfen, der genau in den Mittelgang passt und die zwei Sitzgelegenheiten links und rechts zu einer langen Sitzbank verbindet.

 

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